DIE KINDERBUCH-WELT DER DANIELA DRESCHER

Die Welt der Daniela Drescher

ist eine, in der man sich besonders gerne aufhält.

Herzallerliebst ist in der Literaturempfehlung nicht unbedingt ein Kriterium und doch kommt man während des Lesens und des Betrachtens von Dreschers Kinderbüchern nicht umhin, dass man diese Texte – und vor allem auch die kunstvoll gestalteten Bilder dazu – herzallerliebst findet.

Als Autorin und Illustratorin hat sich die 55-jährige, in München geborene Daniela Drescher längst einen Namen gemacht. Mit ihren Bildern (meist sind es bunte, detailliert gearbeitete Aquarelle oder Wasserfarbenzeichnungen) und den darauf abgestimmten Geschichten, begeistert sie Jung und Alt. Dreschers Bücher – übers Wichtelpärchen Pippa und Pelle, über die Kleine Elfe Flirt oder auch über Giesbert, den Regenrinnen-Wicht – finden nicht nur im gesamten europäischen Raum, sondern auch in den USA und in China größten Anklang.

Daniela Drescher gehört zu jenen Künstlerinnen, die es schaffen, dass sie sich bis ins kleinste Detail selber treu bleiben. Da pfeift eine auf Moden und Trends, auf pedant-verbissene Wissensvermittlung, da setzt eine viel eher aufs herzensbildende Berührbarbleiben, auf Spaß und Spiel, auf phantasievolles Erzählen und sie bringt uns dabei, ja, fast wie nebenbei, auf einen Natur-Lehr-Pfad, der so fantasievoll wie fantastisch ist. All das serviert uns die Autorin in einer verständlichen, schnörkellos-kindgerechten Sprache und sie liefert dazu auch Buchillustrationen, die die Geschichten auf das Herrlichste weitererzählen und ergänzen.

Mit feinem Strich zeichnet Drescher ihre Figuren. Eine von ihnen ist Giesbert, der Regenrinnen-Wicht. Ein quirliger Geselle, ein fröhlich-fabulierender Dichter, Flötist und Freudeschenker. Giesbert liebt Menschen, Katzen, Essenseinladungen, er mag das Ein- und Aufkochen, die Gartengemüseernte und den Ritt auf einem ausgewachsenen, grantig-verfressenem Feldhasen. Giesbert gibt sein Gereimtes anlassbezogen zum Besten, und manchmal, wenn er Lust und Laune hat, greift er zu seiner Flöte und spielt für Katz und Maus zum Tanze auf.  Ja, und wenn der quirlige Wicht selbstvergessen und glückstriefend in seinem – nach Erbsen und Waldmeisterlimonade duftenden – Regentonnenwasser sitzt, wissen wir es wieder, dass man zum perfekten Lebensfeeling ausgesprochen wenig braucht. Da reicht eine gute Portion innere Stabilität, ein rücksichtsvolles Mit- und Füreinander, eine gesunde Umwelt, Schnittlauchbrot, Humor, selbstgebackener Butterkuchen und ein Musenkuss.

Daniela Drescher, Giesbert hört das Gras wachsen, Verlag Urachhaus, Stuttgart, 2004, gebunden, in Großschrift, für Kinder ab dem 5. Lebensjahr, 103 Seiten, Verkaufspreis: 18, 50 Euro.

Leseempfehlung von Susanne Rasser, Juni 2021

https://www.urachhaus.de/Autoren/Daniela-Drescher.html

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